Eine Hernie ist eine Ausstülpung von Bauchorganen durch eine Bauchdecken-Lücke nach aussen.
Für die Stabilität der Bauchdecke sind die
Muskeln und bindegewebige Muskelhäute (Faszien) entscheidend. Sie
schützen die Baucheingeweide vor Verletzungen und spielen eine Rolle
beim Atmen, beim Stuhlgang und bei verschiedenen Körperbewegungen.
Eine Bauchwandhernie (Bruch) ist eine Vorwölbung des
Bauchfells (Bruchsack) durch eine angeborene oder erworbene Lücke in der
Bauchwand (Bruchpforte). Im Bruchsack befinden sich nicht selten Bauchorgane
(Bruchinhalt).
Rutscht der Bruchinhalt spontan oder bei Manipulation in den
Bauchraum zurück, spricht man von einer reponiblen Hernie.
Bei nicht reponiblem
Bruchinhalt und starken Schmerzen ist von einer Einklemmung auszugehen, was
einer chirurgischen Notfallsituation entspricht.
Wir haben die Erfahrung in Hernien-Chirurgie.
Bauchnabelbruch (Umbilicalhernie)
Beim Nabelbruch wölben
sich Baucheingeweide durch die natürliche Schwachstelle der Bauchwand am
Nabel. Normalerweise verschliesst sich die durch den Verlauf der
Nabelschnurgefässe offen gehaltene Lücke am Nabel nach der Geburt
innerhalb von zwei Jahren. Ist dies nicht der Fall, spricht man von
einer angeborenen Nabelhernie. Im Erwachsenenalter entwickelt sich eine
Nabelhernie häufig während der Schwangerschaft, bei starkem Übergewicht
oder bei Krankheiten, bei welchen Flüssigkeit im Bauchraum eingelagert
werden. Aber auch bei starker körperlicher Belastung, nach einer
massiven Gewichtsabnahme oder beim Vorliegen einer Bindegewebsschwäche
werden gehäuft Nabelhernien beobachtet. Die meisten Nabelhernien
bedürfen eines operativen Eingriffs um die Bruchlücke zu verschliessen.
Leistenbruch (Inguinalhernie)
Männer sind aus anatomischen Gründen viel
häufiger betroffen als Frauen. Leistenbrüche können bei unvollständigem
Verschluss der Bauchwand angeboren sein oder im Laufe des Lebens durch
degenerative Bindegewebsschwäche erworben werden. Begünstigt werden
Leistenbrüche durch starke Druckerhöhungen im Bauchraum (z.B. bei
chronischem Husten, forciertem Pressen beim Stuhlgang sowie Heben von
schweren Lasten). Die meisten Hernien bedürfen eines operativen
Eingriffs, um die Bruchlücke zu verschliessen und die
Bauchwandintegrität wiederherzustellen.
Narbenbruch (Narbenhernie)
Bei einer Narbenhernie handelt es sich um einen im Bereich von
Operationsnarben auftretenden Eingeweidebruch der Bauchdecke. Die
Narbenhernie ist die Folge einer mangelhaften Festigkeit von Bauchwand
und Operationsnarbe nach vorangegangenen Bauchoperationen und stellt
eine häufige Spätkomplikation der Bauchchirurgie dar. So erleidet etwa
jeder fünfte Patient nach einer Bauchoperation einen Narbenbruch. Meist
tritt die Narbenhernie dabei innerhalb des ersten Jahres nach der
Operation auf.
Bauchdeckenstraffung (Abdominoplastik)
Eine Vielzahl Frauen leidet darunter, wenn nach der Schwangerschaft die
Haut am Bauch erschlafft. Auch starke Gewichtsabnahme oder betonte
Fettansammlungen lassen die Bauchdecke hängend erscheinen. Eine
erschlaffte Bauchdecke ist weder durch Diät, noch durch Sport, oder
Fettabsaugung zu verbessern. Die Haut hat ihre Elastizität überschritten
und hängt herunter. Überschüssige Haut und Fettgewebsmassen können
durch eine Straffungsoperation korrigiert werden. Bei chronischen
Hautreizungen, Bewegungsstörungen oder Bauchwandbrüchen sind diese
Veränderungen als Krankheit anzusehen.