Das Kniegelenk ist besonders verletzungsanfällig für Kreuzbandrupturen und Meniskusrisse.
Zu den häufigsten Schädigungen des Kniegelenkes gehören Meniskus- und
Knorpelverletzungen, Kreuzband- und Seitenbandrisse sowie komplexe Verletzungen und Frakturen. Mindestens so häufig sind jedoch auch Abnutzungs-Schäden und chronische Beschwerden aufgrund der jahrzehntelangen Belastung.
Ursachen für die Arthrose des Kniegelenkes sind
neben Übergewicht eine veränderte Beinform, einseitige Fehlbelastung
oder Ernährungsstörungen der Knorpelzelle. Alte Kreuzband-Verletzungen
können den schleichenden Kniegelenks-Verschleiss verstärken.
Die
chirurgische Therapie von Knieerkrankungen wird von uns mit der modernen
arthroskopischen Operationstechnik, ohne grosse Narben,
durchgeführt. Dr. Engelmann ist spezialisiert auf die gelenkerhaltende Behandlung von
Kniegelenks-Erkrankungen, die operative Therapie von Unfallverletzungen und Kniegelenks-Arthrose.
Unsere Philosophie ist die Erhaltung des eigenen Kniegelenkes ohne Implantation einer Prothese.
Meniskus (Innenmeniskus und Aussenmeniskus)
Als Meniskus wird eine sichelartige
Knorpelscheibe innerhalb des Kniegelenks bezeichnet, die die Belastungsübertragung zwischen Femur (Oberschenkelknochen) und Tibia
(Schienbein) unterstützt, indem Formunterschiede ausgeglichen werden.
Jedes Kniegelenk verfügt jeweils über einen Meniscus medialis
(Innenmeniskus) und einen Meniscus lateralis (Aussenmeniskus). In
Abhängigkeit von der Durchblutung werden die Menisken in eine kapselnahe
rote Zone (gut durchblutet), eine rotweisse Zone (vermindert
durchblutet) und eine weisse Zone (nicht durchblutet) unterteilt.
Verletzungen und Risse betreffen oft die weniger durchbluteten Zonen der
Menisken.
Muss ein Meniskusriss operiert werden?
Ein Meniskusriss wir immer beschwerdeabhängig behandelt. Meniskusrisse
als Zufallsbefund ohne Beschwerden müssen nicht operiert werden. Haben
Sie erst seit kurzem Kniebeschwerden sollte ein konservativer
Behandlungsversuch, d.h. ohne Operation, erfolgen. Gezieltes Muskeltraining mittels Physiotherapie
kann das Kniegelenk stärken und helfen, die schmerzhafte Entzündung zu
reduzieren. Bestehen trotz dieser Massnahmen weiterhin Beschwerden, die
Ihre Lebensqualität reduzieren, Ihre Mobilität einschränken und Ihren
Sport verhindern, sollte eine arthroskopische Meniskusoperation
(Kniearthroskopie) geplant werden.
Kniearthroskopie (Kniespiegelung)
Mit einer minimalinvasiven Kniespiegelung können bei begründetem
Verdacht auf eine Schädigung die Kniestrukturen direkt
betrachtet und anschliessend chirurgisch behandelt
werden. Heute werden eingerissene Meniskusanteile sehr sparsam
entfernt und der Hauptanteil vom Meniskus bleibt
erhalten. In besonderen Fällen kann ein Meniskus in seiner durchbluteten
äusseren Zone genäht werden. Frei im Gelenk schwimmende,
abgelöste Knorpel- oder Knochenstücke werden durch die
Arthroskopie mit speziellen Instrumenten entfernt. Locker anhaftende
Knorpelstücke können geglättet und freiliegender Knochen durch
Microfrakturen stimuliert werden, um Ersatzknorpel zu bilden. Bei
Entzündungen oder Infektionen
des Knies ist es möglich, die erkrankte
Gelenkinnenhaut arthroskopisch zu entfernen.
Kreuzband (vorderes und hinteres Kreuzband, X-Ligament)
Die Kreuzbänder sind die wichtigsten
stabilisierenden Bänder des Kniegelenkes. Anatomisch gesehen liegt das
vordere Kreuzband zwischen Schienbein und Oberschenkelknochen. Es
verläuft von vorne nach unten. Der Verlauf des hinteren Kreuzbandes ist
genau gegenteilig. Ihren Namen tragen die Bänder aufgrund der Tatsache,
dass sie sich in ihrer Mitte überkreuzen. Die Kreuzbänder sind
essentiell für eine Stabilisierung des Kniegelenks beim Sport und beim
alltäglichen Laufen. Sie schränken die Rotation ein und begrenzen die
Streckung des Schienbeins. Reisst ein Kreuzband, ist die Stabilität
eingeschränkt oder nicht mehr gegeben.
Muss ein Kreuzbandriss operiert werden?
Ein Kreuzbandriss wir immer beschwerdeabhängig behandelt. Sind Sie jung
genug, können Sie das geschädigte Kniegelenk mit Ihrer Muskulatur
kräftigen. Erfahrungsgemäss verbleibt nach Kreuzbandrupturen jedoch eine
Microsinstabilität im Kniegelenk bei der Translationsbewegung. Der
Oberschenkel rutscht hierbei auf dem Unterschenkelplateau ungewollt hin
und her. Sie verspüren eine Instabilität bei Belastung und Sport sowie
eine Differenz zur gesunden Knieseite. Inwieweit dadurch Arthrose
entsteht kann nur vermutet aber nicht bewiesen werden. Menschen mit
gesunden Kreuzbändern können ja schliesslich auch Arthrose bekommen. Bei
aktivem Alltag und sportlichem Anspruch ist eine operative
Kreuzbandrekonstruktion zu empfehlen. Das zerstörte Band wird hierbei
durch eine eigene Sehne ersetzt werden. Die Operation erfolgt
arthroskopisch assistiert, d.h. ohne grosse Narben. Handelt es sich
lediglich um eine Dehnung, wird mit Schonung und aufbauender
Physiotherapie gearbeitet.
Kniescheibe (Patellainstabilität, Patellaseitenband)
Die Kniescheibe ist ein Sesambein im
Strecksehnenapparat des Kniegelenks. Als Widerlager der Strecksehne kann
sie die Kraft der Streckmuskel etwa verdoppeln, daher lasten bei
Beugungen des Kniegelenks hohe Drücke auf der Patella. Weiterhin
gleicht sie die anatomisch bedingte schräge Verlaufsrichtung der
Quadrizepssehne aus. Die Kniescheibe ist zur Körperrückseite hin
keilförmig ausgebildet, sie gleitet in einer Rinne der Oberschenkelrolle
(Trochlea). Zur Seite hin wird die Patella über zwei Bänder geführt,
welche der Zentrierung dienen. Wird ein Band (meist das mediale
patellofemorale Ligament) beschädigt, so gleitet die Patella nicht mehr
zentriert, sondern weicht nach aussen ab. Diese Abweichung kann so stark
sein, dass die Kniescheibe aus dem Gleitlager springt (Luxation).
Arthrose (Gonarthrose)
Die Kontaktflächen der Kniegelenksknochen sind mit
einer mehrere Millimeter dicken, sehr glatten, elastischen und
weisslichen Knorpelschicht überzogen. Dieser aus lebenden Knorpelzellen
und Matrixgewebe bestehende Kniegelenkknorpel wirkt als Stossdämpfer und
ermöglicht eine schmerzfreie und ungestörte Beweglichkeit des
Kniegelenks. Der Begriff Arthrose bezeichnet eine degenerative
Gelenkabnutzung und ist ein Gelenkverschleiss, der das altersübliche
Mass übersteigt. Grundsätzlich können alle Gelenke von arthrotischen
Veränderungen betroffen sein. Lesen bitte hierzu die Informationen in
unserem Behandlungsschwerpunkt "Arthrose".